Kaposi
Das Kaposi-Sarkom
(Aussprache: "Kaposchi") ist ein bösartiger Tumor, der vor allem auf der Haut auftritt. Er kann aber auch Schleimhäute und innere Organe betreffen. Das Kaposi-Sarkom kann bei Menschen entstehen, die mit dem Humanen Herpesvirus 8 (HHV-8) infiziert sind. In Verbindung mit weiteren begünstigenden Faktoren (wie ein geschwächtes Immunsystem) kann sich die Krebserkrankung entwickeln. Lesen Sie hier mehr über das Kaposi-Sarkom!
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Kaposi-Sarkom: Vier Hauptformen
Das Kaposi-Sarkom ist eine seltene Form von Hautkrebs, die auch Schleimhäute und innere Organe betreffen kann. Die Tumorerkrankung kann an mehreren Stellen gleichzeitig auftreten. Die Hautveränderungen beginnen typischerweise als rötlich-braune bis violette Flecken. Diese können in flächenhafte Plaques oder harte Knötchen übergehen.
Der Verlauf des Kaposi-Sarkoms kann sehr unterschiedlich sein. Die Gewebeveränderungen können recht gleichbleibend sein oder sich innerhalb kurzer Zeit ausbreiten und zum Tode führen (vor allem bei HIV-Patienten). Insgesamt unterscheiden Mediziner vier Hauptformen des Kaposi-Sarkoms:
HIV-assoziiertes (epidemisches) Kaposi-Sarkom
Das HIV-assoziierte Kaposi-Sarkom kann sowohl als Frühzeichen einer HIV-Infektion als auch als Spätsymptom im Verlauf der AIDS-Erkrankung bei stark geschwächtem Immunsystem auftreten. Diese Form kann Haut, Schleimhäute und praktisch alle inneren Organe (Magen-Darm-Trakt, Herz, Leber, Lunge etc.) betreffen. Die Organbeteiligung kann schnell lebensbedrohlich werden.
Menschen mit HIV beziehungsweise Aids haben ein 20.000-fach höheres Risiko, ein Kaposi-Sarkom zu entwickeln, als die Normalbevölkerung. Betroffen sind vor allem Männer und nur selten Frauen. Seit der Einführung einer wirksamen antiretroviralen HIV-Therapie ist die Häufigkeit des Kaposi-Sarkoms bei HIV-Infizierten zurückgegangen.
Kaposi-Sarkom durch iatrogene Unterdrückung des Immunsystems
In manchen Fällen muss das Immunsystem von Menschen medikamentös unterdrückt werden. Das ist zum Beispiel nach einer Organtransplantation sowie bei der Behandlung einiger chronisch-entzündlicher Erkrankungen nötig. Diese Unterdrückung des Immunsystems (Immunsuppression) durch ärztliche Maßnahmen wird als "iatrogen" bezeichnet.
Das geschwächte Immunsystem der Betroffenen begünstigt (wie bei HIV-Patienten) die Entstehung eines Kaposi-Sarkoms. Sobald man die Immunsuppression beendet, bildet es sich in manchen Fällen vollständig zurück.
Klassisches Kaposi-Sarkom
Am klassischen Kaposi-Sarkom erkranken vor allem ältere Männer, die aus Osteuropa oder dem Mittelmeerraum stammen oder jüdischer Herkunft sind. Die typischen Hautveränderungen entwickeln sich hauptsächlich an den Beinen. Sie schreiten meist über Jahre oder Jahrzehnte nur langsam fort. Innere Organe werden nur selten befallen. Das klassische Kaposi-Sarkom verläuft also nicht besonders aggressiv.
Endemisches Kaposi-Sarkom
Das endemische Kaposi-Sarkom tritt in Afrika südlich der Sahara (Subsahara-Region) auf. Es kann in vier Varianten verlaufen. Dazu zählt etwa eine relativ gutartige Krankheitsform, die mit Hautknötchen einhergeht und dem klassischen Kaposi-Sarkom ähnelt. Es erkranken daran vor allem Männer um die 35 Jahre herum.
Viel gefährlicher ist eine andere Variante des endemischen Kaposi-Sarkoms, das hauptsächlich bei Kleinkindern auftritt: Hautveränderungen sind hier selten, stattdessen sind Lymphknoten und Eingeweide betroffen. Diese Variante des endemischen Kaposi-Sarkoms entwickelt sich blitzartig, verläuft schnell und heftig (fulminant) und kann rasch zum Tode führen.
Kaposi-Sarkom: Therapie
Es gibt bislang kein allgemein anerkanntes Therapieschema zur Behandlung des Kaposi-Sarkoms.
Bei Patienten mit HIV-assoziiertem (endemischem) Kaposi-Sarkom ist die effektive antiretrovirale Therapie die wichtigste Behandlungsmaßnahme. Reicht diese nicht aus, um eine Ausbreitung des Kaposi-Sarkoms zu verhindern, kommt eine Chemotherapie in Betracht.
Ist der Tumor die Folge von immunschwächenden Medikamenten, sollte überprüft werden, inwieweit diese reduziert oder ganz abgesetzt werden können. Die Tumorherde bilden sich dann meist vollständig zurück.
Das endemische Kaposi-Sarkom spricht meist gut auf Krebsmedikamente an.
Das klassische Kaposi-Sarkom wird in der Regel nur lokal behandelt, hauptsächlich mit einer Strahlentherapie. Eventuell kommen auch andere Therapien in Betracht wie eine Kältetherapie (Kryotherapie) oder eine Chemotherapie.
Nachsorge
Das Kaposi-Syndrom neigt zu Rückfällen (Rezidiven). Deshalb sollten Patienten nach Abschluss der Behandlung zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen zum Arzt gehen.
Auf Wikipedia gibt es über Kaposi auch noch mehr zu lesen.
Siehe unten.
Verschiedene Abbildungen von Kaposi Flecken nach neu Entstehung!!!